ADAM FALCKENHAGEN - VIRTUOSISSIMO DER LAUTE


Falckenhagen

Adam Falckenhagen wurde 1697 als Sohn des Schulmeisters Johann Christian Falckenhagen in Großdalzig (bei Delitzsch) geboren. Ein verwandter Priester in Knauthain unterrichtet ihn seit seinem neunten Lebensjahr in "Literis und Musici sonderlich auf dem Clavier und später auf der Lauten". 1715 wird er als Musiker und Kammerdiener bei den Dieskaus in Merseburg erwähnt, l724 anläßlich der Geburt einer Tochter in Gera. Später wird er mit seiner Frau, der Sängerin Johanna Ämilia aus Weißenfels ebenda als Hofmusiker angestellt. Dort wird ihm 1726 eine zweite Tochter geboren. 1728 übersiedelt Falckenhagen nach Weimar, 1732 dann nach Bayreuth an den Markgräflich Brandenburg-Kulmbacher Hof, dessen musikalisches Leben weitgehend von Wilhelmine von Bayreuth, der Schwester Friedrichs II. geprägt wird. Von ihrem Gemahl, dem Markgrafen Friedrich wird Falckenhagen später als "Virtuosissimo auf der Laute im Rang nach dem Kapellmeister Pfeiffer" bestätigt. Er heiratet 1740 Charlotte Eberhardine Hofmann, nachdem l734 seine erste Frau gestorben war. Falckenhagen stirbt in Bayreuth am 6. Oktober l754.Man darf sicher vermuten, daß Falckenhagen, der als einer der bedeutendsten Lautenisten in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts gilt, Kontakt zu den Großen seiner Zunft hatte, sowohl was Komposition als auch das Lautespiel betrifft. So hatte Johann Sebastian Bach fast zur gleichen Zeit ebenfalls eine Weißenfelser Sängerin geheiratet (Anna Magdalena Wilcken 1721) und war 1723 zum Weißenfelsischen Kapellmeister ernannt worden. Für Falckenhagens Dienstherrn Dieskau schrieb Bach später die Bauernkantate (1742, BWV 212) Den größten Lautenisten seiner Zeit Silvius Leopold Weiß lernte er möglicherweise in Dresden kennen. Von Wilhelmine jedenfalls ist überliefert, daß sie Weiß ihren Generalbaßlehrer (die meisten Hofmusiker besserten ihr Salär mit Unterricht auf) zur Fortbildung nach Dresden schickte. Daraus kann man schließen, daß sie Falckenhagen als einzigen zu dieser Zeit an Hof angestellten Lautenisten meinte. Die hier eingespielten Konzerte für Laute und Streichquartett, die Concerti F-Dur und g-Moll sind handschriftlich überlieferte Einzelwerke, die in der Staats- und Stadtbibliothek Augsburg bzw. in der Königlichen Bibliothek Albert I. in Brüssel zu finden sind. Die anderen 3 Konzerte, je eines für Traverso, Oboe und Violine jeweils mit Laute und Violoncello entstammen dem Opus IV, den "Sei concerti Liuto Traverso Oboe ó Violino e Violoncello", Dieses liegt in der Zentralbibliothek der deutschen Klassik in Weimar. SCALA köln hat Facsimile-Stimmhefte von Joachim Domning benutzt und diese für die Aufnahme spartiert.


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Michael Dücker